Unser Körper – ist er es Wert?
Schöne Körper und Menschen haben im letzten Jahrzehnt um ein Vielfaches an Stellenwert in unserer Gesellschaft gewonnen. Doch wie weit wollen wir es wirklich treiben? Ist ein Mensch mit einem muskulösen Körper mehr Wert als Andere?
Ich beantworte diese Frage mit einem klaren NEIN! – Der Körper wird niemals den Charakter an der führenden Position ablösen. Meines Erachtens nach sollte sich jeder Mensch für den Nächsten einsetzten.
Ich trainiere seit bald einem Jahr einen meiner Lehrlinge. Aus dem Lehrling wurde ein Trainingspartner und aus diesem ein Freund. Er profitiert von mir und ich von ihm. Nun ist der Tag gekommen, an dem er der Gesellschaft wiederum etwas weitergibt – er beginnt diese Sommerferien seine Cousins zu trainieren. Gibt es etwas Schöneres als den Erfolg Anderer zu sehen und zu wissen, dass die eigene harte Arbeit Früchte trägt?
Soviel zur Frage ist es unser Körper Wert? – Ja, Sport verbindet Menschen und eine tolle Nebenwirkung dabei ist, dass wir noch besser aussehen. Der falsche Weg ist sicher, seinen Körper zu stählen nur weil es irgendwelche Modemagazine vorgeben, oder weil der Nachbar den grösseren Oberarm als wir haben.
Wie weit sollten wir gehen?
Wenn ich mich in Trainingszentren so umsehe, sehe ich immer wieder junge Trainierende, welche allerhand konsumieren. Kreatin, Preworkout-Booster, Proteinshakes und dies sind noch nicht einmal die Schlimmsten. Der gesamte Lohn wird für Nahrungsergänzung ausgegeben und die wirkliche Ernährung oftmals völlig vernachlässigt.
Grösser und breiter ist das Einzige was zählt. Doch wird der Körper dies über all die Jahre mitmachen?
Ich selbst ass zu Beginn meiner körperlichen Karriere über Monate nur Reis, Gemüse und Geflügel. Der Spass am Essen verging mir, dann folgte der Tiefgang. Ich war unausstehlich, hatte körperliche Beschwerden und wurde immer empfindlicher gegenüber Krankheiten. Ich lernte daraus und vertrete heute die Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung alles (wirklich ALLES) beinhaltet, solange man mit Mass geniesst. Ein frisch zubereiteter Burger, Eiscreme, ein Bier ? Alles ist erlaubt – in Massen. Der Körper wird es euch danken.
Beim Training selbst gilt das Selbe. Zu meiner besten Zeit, trainierte ich 5-6 mal die Woche. Idiotisch – auch bei einem gesplitteten Training fehlt die Regeneration der Muskeln. Unser Körper wurde so konzipiert, dass sämtliche Teile miteinander kommunizieren. Ich kann meinen Körper nicht aufspalten! Trainiere ich nur den Oberkörper spannen sich die Beine unter der Gewichtsbelastung trotzdem an – das selbe Spiel bei einem Tag, an dem nur die Beine trainiert werden. Führe ich Kniebeugen mit der Langhantel aus, benötige ich den Oberkörper um das Gewicht am Nacken zu fixieren ect.
Ich führe seither nur noch Ganzkörpereinheiten aus. Dabei achte ich aber darauf, immer neue Verbundsübungen einfliessen zu lassen. An einem Tag betreibe ich Crossfit, an einem Anderen Körpergewichtsübungen und an wieder einem anderen Tag normale Bodybuildingsübungen mit Maschinen oder Freigewichten. Bei jedem Training bin ich fokussiert, habe aber auch jede Menge Spass. Also entscheidet für euch selbst, ob ihr wirklich auf dem richtigen Pfad seit, wenn nur Muskelmasse und Schwerfälligkeit zählt 😉
Zum Schluss möchte ich Folgendes ans Herz legen:
- Lasst euch nicht von Modemagazinen einschüchtern – jeder von euch ist ein Unikat.
- Trainiert nicht nur stur für euch, helft Leuten die keine Erfahrung haben – rekrutiert sie vielleicht sogar
- Charakter und Körperschönheit gehören zusammen, wie Bein und Brusttraining
- Lernt von Tag zu Tag – Veränderungen können immer und überall stattfinden
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